Jugendparlament ein zu heißes Eisen 

Kinder und Jugendliche, die mitreden? Kinder und Jugendliche, die vielleicht sogar Recht haben? Für die CDU und die SPD ist zu viel Bürgerbeteiligung grundsätzlich nichts. Das haben sie schon an verschiedenen Stellen bewiesen. Keine Überraschung also, dass sie natürlich gegen unseren Antrag, ein Jugendparlament einzurichten, wehrten, sodass dieser im Stadtrat keine Mehrheit fand.  

So viel Demokratie, dass Kinder und Jugend mitbestimmen dürfen (das Fachwort heißt „Partizipation“), ist ihnen unheimlich. Kinder und Jugendliche dürfen mitreden, müssen gehört werden und ihre Meinung landet sogar bei den Erwachsenen im Stadtrat?  Von der Zeitung gar nicht zu reden. Nachher steht dort auch noch, dass die Kinder Recht haben! Oh Gott! 

Im Jugendhilfeausschuss war dann die folgende Abstimmung knapp: Fast bei Stimmengleichheit wurde unser Antrag abgelehnt. Das Besondere im JHA ist, dass es eine fachkundige parteiunabhängige Vertretung der Jugendverbände und -einrichtungen gibt, die sich sehr wohl ein Jugendparlament vorstellen kann und es für wichtig hält. Die haben halt Ahnung von der Sache. 

Das haben die CDU und SPD jetzt davon, dass sie sachkundige Leute in den Ausschuss gelassen haben. Am Ende ist es für die dagegen stimmenden CDU- und SPD-Vertreterinnen aber nochmal gut gegangen. Stimmengleichheit bedeutete „kein Kinder- und Jugendparlament“. Puuuh.  

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