Wir sind zutiefst erschrocken über die qualvolle Behandlung von Rindern, Pferden und Kälbern, die in einer Viehsammelstelle in Werne durch die „SOKO Tierschutz“ aufgedeckt wurde.
Mit welcher Verachtung und Brutalität hier vorgegangen wird, ist für uns unvorstellbar. Traurig ist, dass ein regionaler Metzger dieses System, wenn auch vermeintlich unwissend, mitgetragen hat. Dieses Vertrauen ist unwiederbringlich verloren. Gerade in der Fleischindustrie wurde bereits allzu oft das Vertrauen der Verbraucher:innen beschädigt. Auf lokaler Ebene verstört dies umso mehr, da hier Anderes erwartet wird.
Dass kranke Tiere in der Lebensmittelverarbeitung landen und dermaßen misshandelt werden, zeugt von einem fehlerhaften System. Kontrollmechanismen haben hier auf mehreren Ebenen versagt. Hier muss eine nachhaltige Veränderung einsetzen. Dennoch sollte darauf hingewiesen werden, dass nicht allen lokalen Metzgern Derartiges vorzuwerfen ist, sondern dass es viele lokale Metzger gibt, welche sich um das Tierwohl und eine schnelle und schmerzfreie Schlachtung kümmern.
Das Tierwohl ist ein zentrales Thema für die Grünen in Bundestagswahlkampf. Wichtige Punkte scheitern zu oft an der Agrarlobby: Das Verbot der Haltung von Sauen im Kastenstand kommt erst 2027, das Kastrieren von Ferkeln bei vollem Bewusstsein bleibt bis 2023 erlaubt. Die Grünen fordern die Einführung eines Tierschutz-Cents auf tierische Produkte, der das Tierwohl in der Landwirtschaft verbessert.