Wernes neuer Stadtrat im Handumdrehen formiert

Bericht des Westfälischen Anzeigers vom 05.11.2009

WERNE Eifrig ist er, der neue Rat und harmonisch in die Arbeit gestartet: Sieben Minuten nach Sitzungbeginn die erste einstimmige Entscheidung – Sven Henning ist Schriftführer – und nach 58 Minuten die letzte der öffentlichen Sitzung. Dazwischen lagen gestern Abend die Amtseinführung und Vereidigung des neuen Bürgermeisters Lothar Christ (parteilos), die Verpflichtung aller 46 Mitglieder, die Wahl der Stellvertreterinnen Gudrun Holtrup (CDU) und Jutta Rogalla-Oesterschulze (SPD) sowie die Besetzung sämtlicher Ausschüsse und Gremien.

Mit Blick auf diese Tagesordnung verzichtete Christ auf eine Antrittsrede und sprach von „der ersten Nagelprobe“, als er sogleich auf die Fülle der konstituierenden Beschlüsse überleitete. Zuvor hatte Dr.Waltraud Wyborski (FDP) als Altersvorsitzende „die ehrenvolle Aufgabe“, wie sie selbst bei der Eröffnung der Sitzung formulierte, Christ als den dritten direkt gewählten Bürgermeister in sein Amt einzuführen.

Einzig die geheime Wahl der Stellvertreter offenbarte, dass nach den Gesprächen der fünf Fraktionen über die Ausschuss- und Ämterverteilung zumindest in dieser Frage nicht alle den Kompromiss tragen. Bei einem Nein und fünf Enthaltungen wurden die Stellvertreterinnen mit 40 Ja-Stimmen gewählt. Bürgermeister Christ stimmte mit; bei der FDP fehlte Dagny Dammermann.

Die gemeinsame Ausschussliste wurde einstimmig beschlossen, wie die übrigen Formalien auch. „Aus dem Wahlmarathon ist ein Hundertmeterlauf geworden“, dankte CDU-Fraktionschef Zurhorst anschließend für den prompten Erfolg konstruktiver Verhandlungen.

Überhaupt agierte er für die Union konziliant: Es gab Blumen für beide Vize-Bürgermeisterinnen. Um Ex-Bürgermeister Tappe (SPD) einen Wunsch zu erfüllen, überließ die CDU ihm den Sitz im Waldschulgremium. Und: Zurhorst dankte ausdrücklich dem am Samstag ausgetretenen Ex-Kollegen Jürgen Zielonka, dass er den Konsens mitgetragen hat.

SPD-Fraktionschef Ostholt sprach daraufhin von einem „angenehmen Wechsel in die Zukunft“. Für die FDP räumte der Fraktionsvorsitzende Meißner ein, dass sich die Liberalen nicht in allen Punkten wiederfänden. Wichtiger sei aber das Signal, „dass es hier nicht um Pöstchen geht, sondern um die Sacharbeit miteinander.“ bkr

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