„Nicht fair gegenüber Haupt- und Realschule“ Oktober 10, 2010Februar 24, 2024 Fraktionsvorsitzender Benedikt Striepens Bericht des Westfälischen Anzeigers vom 13.10.2010 WERNE ▪ Der von CDU und SPD getragene Vorstoß zu einer möglichen Neuordnung der Werner Schullandschaft (wir berichteten) stößt beim Vorsitzenden des Schulausschusses auf Unverständnis. Benedikt Striepens hat als „Grüner“ zwar durchaus Sympathie für Modelle wie die Gemeinschaftsschule, die Debatte hält er jedoch für verfrüht. „Der Neubau des Schulzentrums bietet uns in Zukunft alle Möglichkeiten, aber ich sehe weder die Eile noch die Notwendigkeit, innerhalb eines Jahres ein pädagogisches Konzept für eine neue Schule aufzustellen“, so Striepens. Gegenüber Elternschaft und Kollegien sei es nicht fair, nur ein Jahr nach der Zusage, dass Realschule und Hauptschule eigenständig bleiben, nun plötzlich die Schulform ändern zu wollen. In der Sache hingegen hält Striepens eine Gemeinschaftsschule für durchaus attraktiv für den Schulstandort. Es gebe vom Land mehr Geld für den Ganztag und auch eine bessere Lehrer-Schüler-Relation. Er warnte vor einer Verbundschule. „Für die Schüler ändert sich dabei nichts. Es ist nur eine organisatorische Zusammenlegung. Es ist kein Konzept, das die Probleme der Zukunft löst“, so der Grünen-Fraktionschef, der als Realschullehrer tätig ist. FDP-Ortsvorsitzender Dr. Luitger Honé legt Wert darauf, dass sich die FDP nicht schon auf einen Verbund von Haupt- und Realschule festgelegt habe. In dem Antrag an den Schulausschuss werde die Verwaltung lediglich aufgefordert, „mit den überörtlichen Stellen des Kreises, der Bezirksregierung und dem Land NRW Gespräche aufzunehmen, um eine geänderte Ausrichtung von Haupt- und Realschule zum Beispiel in Form einer Verbundschule oder Ähnlichem zu eruieren und deren Möglichkeit der Verwirklichung in der Stadt Werne zu prüfen“. Auf WA-Nachfrage hatte sich FDP-Fraktionsvorsitzender Jörg Meißner daraufhin ausdrücklich von einer Gemeinschaftsschule für Werne distanziert, weil sie die bestehenden Gymnasien gefährden könnte. Alle Fraktionen seien sich einig, dass die beiden Gymnasien erhalten werden, sagt CDU-Fraktionschef Michael Zurhorst. „Der Erhalt ist eine Rahmenbedingung. Das darf bei der Erarbeitung einer Schule, die die bestmögliche Ausbildung für unsere Schüler bietet, aber nicht an erster Stelle stehen.“ ▪ jiz