Einmaliger Zuschuss für Mehrwegwindeln!

Die Unterstützung junger Familien ist Kern unseres grünen Antrags an den Ausschuss für Soziales, öffentliche Ordnung, Integration und Inklusion. Konkret geht es in dem Antrag um die Förderung einer nachhaltigen Alternative zur gewöhnlichen Einwegwindel. Wir schlagen dazu einen einmaligen Zuschuss für die Anschaffung von Mehrweg- oder auch Stoffwindeln vor und wollen somit soziale und ökologische Prioritäten setzen.  

“Mit der Weiterentwicklung der Stoffwindel gibt es eine ernstzunehmende Alternative zur Einwegwindel, welche sowohl ökologisch als auch ökonomisch sinnvoll ist”, so Barbara Börste, Ratsmitglied von Bündnis 90/Die Grünen in Werne.

Die Verwendung von Mehrwegwindeln ermöglicht es, einen individuellen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. 8,4 Millionen Einwegwindeln landen täglich in Deutschland im Restmüll. Auf das Jahr gerechnet sind das 300 Millionen Windeln, deren chemischer Kern aus Erdöl besteht, welcher nicht nur bei der Gewinnung, sondern auch bei der Produktion und Entsorgung durch Verbrennung eine immense Belastung der Ökobilanz darstellt.  

Die weiterentwickelten Mehrwegwindeln stellen eine ökologisch und ökonomisch sinnvolle Alternative für die Eltern, die Umwelt und die Kommunen und letztendlich eine gesündere Option für die Babys dar. Trotzdem wird diese Alternative bisher lediglich von 5% der Eltern genutzt.

Der vergleichsweise geringe Anteil liegt laut Barbara Börste vor allem daran, dass viele Menschen zum einen noch ein veraltetes Bild in Bezug auf die Handhabung der Mehrwegwindel haben und zum anderen die zwar einmaligen, aber etwas höheren Kosten bei der Anschaffung, scheuen. Somit werde diese Option heutzutage gar nicht in Betracht gezogen. 

Eine finanzielle Unterstützung erhalten Eltern bereits in vielen anderen Kommunen wie Borken oder Detmold durch die Stadt. Konkret fordern wir bei Anschaffung von Mehrwegwindeln daher einen einmaligen Zuschuss in Höhe von 150,00 EUR für das erste Kind und 50,00 EUR für jedes weitere Kind eines Haushaltes mit Wohnsitz in Werne. Dieser Zuschuss soll es allen jungen Familien erleichtern die hohen Anfangskosten für Mehrwegwindeln zu tragen und somit einen langfristigen Erfolg garantieren.  

Weiterhin soll über die Familienberatung und das Jugendamt sowie bei der Abfallberatung intensiv über das Konzept informiert werden. Der finanzielle sowie der Verwaltungsaufwand halte sich in Grenzen, da nur 5000 EUR im Jahr im Produkthaushalt eingeplant werden müssen. All das soll durch ein Formular unter Vorlage der Geburtsurkunde sowie der Rechnung für die Mehrwegwindel beantragt werden können. 

“Die Maßnahme wird sich nicht nur für Eltern, sondern auch für die Stadt Werne rechnen”, so Hiltrud Mannig, Mitglied im Ausschuss für Soziales, öffentliche Ordnung, Integration und Inklusion, “denn die geringere Menge an Restmüll sorgt nicht nur für geringere 

Entsorgungskosten, sondern dient auch der positiven Außendarstellung der Stadt Werne.” Immerhin, so verweisen die Grünen, gebe das Abfallvermeidungsgesetz der EU vor, dass auch die Kommunen Ressourcen sparen müssen. Die Masse der weggeworfenen Windeln machen circa 10% des gesamten Restmüllaufkommens aus. Unter Aufwendung von viel Energie werden sie verbrannt und hinterlassen dabei nicht abbaubare Rückstände und tragen so zur Klimaerwärmung bei. Nach der Verbrennung, durch welche bereits giftige Gase freigesetzt werden, bleiben staubförmige Überreste zurück, die Untertage gelagert werden müssen. Doch auch diese Lager haben Grenzen, die von den täglich neu entstehenden Müllmassen stark ausgelastet werden.

Der genaue Antragstext ist hier zu finden.

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