Bürgermeisterkandidaten im Punkt Solebad einer Meinung

Bericht der Ruhr-Nachrichten

Bürgermeisterkandidaten im Punkt Solebad einer Meinung

Von Daniel Claeßen am 19. August 2009 16:47 Uhr

WERNE Nahversorgung Stockum, Radwege in der Innenstadt und der Masterplan Solebad – so lauteten die Themen der Podiumsdiskussion, zu der KAB-Stadtverband und Kolpingsfamilie den Vertreter aller Parteien ins Pfarrheim St. Johannes eingeladen hatten.

Ebenfalls auf dem Podium: Der unabhängige Bürgermeisterkandidat Lothar Christ und sein grüner Kontrahent Benedikt Striepens. Sie flankierten Moderator Hans-Dieter Bennemann, der jedes Thema mit einer „provokanten“ These einläutete.

Zwar fand Lothar Christ am ersten Leitsatz – „Wie kann die Politik Einfluss auf die Verwirklichung eines Nahversorgungszentrums in Stockum nehmen?“ – nicht viel Provokantes. In der Diskussion wurde jedoch deutlich, dass dieses Thema vor allem bei den Bürgen Emotionen weckt. „Wenn die Bürger vor vier Jahren auf die Barrikaden gegangen wären, hätten wir das Problem nicht“, lautete ein Vorwurf aus dem Plenum. „Die Stadträte setzen sich nicht für die Stockumer ein“, schimpfte ein anderer.

Politik kann nur Rahmenbedingungen schaffen

Dabei machten fast alle Parteien – und die Bürgermeisterkandidaten ebenfalls – deutlich, dass die Politik nur die Rahmenbedingungen schaffen kann. „Wenn ein Investor dann plötzlich abspringt, haben wir darauf keinen Einfluss“, erklärte Karl-Friedrich Ostholt (SPD).

Politischer Aktionismus würde die Investoren nur verschrecken, so die einhellige Meinung – mit Ausnahme der FDP, die Rat und Verwaltung vorwarf, das Einzelhandelskonzept zu restriktiv auszulegen. „Investoren sehen da für sich keine Chance“, befand Jörg Meißner. Er stand mit dieser Meinung jedoch ziemlich allein da, denn: „Das Einzelhandelskonzept hat mit der Nahversorgung Stockum überhaupt nichts zu tun“, so Benedikt Striepens.

Radwege in der Innenstadt gefordert

Die Radfahrer-Lobby im Publikum kam beim Thema „Radwege in der Innenstadt“ voll auf ihre Kosten. Vor allem der Sicherheitsaspekt wurde von den ADFC-Vertretern moniert. Im Grunde waren sich alle politischen Vertreter einig, dass sich in dieser Sache etwas tun müsse.

„Wir haben kein Radwege-Netz in der Innenstadt“, stellte Eberhard Stroben (Grüne) fest. Seine Partei werde sich dafür einsetzen, dass ein entsprechender Punkt im Haushaltsplan geschaffen werde, aus dem Aus- und Neubau von Radwegen in der Innenstadt finanziert werden könnten. Michael Döpker (CDU) schlug vor, mit dem ADFC einen Katalog aufzustellen, an dem die Gefahren für Radfahrer protokolliert werden. „Daraus könnte man eine Prioritätenliste erstellen,“ so der Christdemokrat. Dadurch könne auch die Beantragung von Fördergeldern erleichtert werden.

Solebad ist Wirtschaftsfaktor

Beim Masterplan Solebad teilte sich das Podium: Während CDU, SPD und Grüne die Investitionen als gerechtfertigt ansehen und den Plan als „Vision“ bezeichneten, deren letztendliches Bild jetzt noch nicht abzusehen sei, kritisierten UWW und FDP die Ausgaben als verfrüht und zu hoch. „Wir hätten eine billigere Lösung bevorzugt“, so Burkhard Jankowski, dessen Unabhängige Wähler aus diesem Grund auch den aktuellen kommunalen Haushalt abgelehnt hatten.

In einem Punkt waren sich alle politischen Vertreter einig: „Das Solebad ist ein Alleinstellungsmerkmal und Wirtschaftsfaktor für Werne“, fasste Lothar Christ zusammen. Dem stimmte auch das Plenum zu – mit der Bitte, das Bad familienfreundlicher zu gestalten.

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